Yogakurse
ab Herbst 24
Yoga am Abend
Montag: 1. Kurs 17.30 Uhr – 18.45 Uhr
2. Kurs 19.00 Uhr – 20.15 Uhr
Ort: Kindergarten Minderach in Schwarzach
Kurs: 13 Einheiten € 205,-
Termine ab Herbst: 9. Sept., 16. Sept., 23. Sept., 30. Sept., 7. Oktober, 14. Oktober, 21. Oktober,
4. November, 11. November, 18. November, 25. November, 2. Dezember, 9. Dezember
Yoga am Vormittag
Mittwoch: 8.30- 9.45 Uhr
Ort: Böhler Areal Rickenbach Wolfurt Dornbirnerstraße 8 / 2. Stock
Kurs: 13 Einheiten € 205,-
Termine ab Herbst: 11. September, 18. September, 25. September, 2. Oktober, 9. Oktober, 16. Oktober,
23. Oktober, 6 . November, 13. November, 20. November, 27. November, 4. Dezember, 11. Dezember
Yoga für Senioren
Montagvormittagskurse
13 Einheiten € 205,-
Kurse: 1. Kurs 8.30 Uhr - 9.45 Uhr
2. Kurs 10.00 Uhr - 11.15 Uhr
im Pfarrraum in Schwarzach
Mitbringen: bequeme Kleidung, Matte, etwas zu Trinken.
Termine ab Herbst: 9. Sept., 16. Sept., 23. Sept., 30. Sept., 7. Oktober, 14. Oktober, 21. Oktober, 4. November, 11. November, 18. November, 25. November, 2. Dezember, 9. Dezember
Was ist Yoga?
Yoga ist eine Lehre und Wissenschaft vom Leben, die vor tausenden Jahren ihren Ursprung in Indien hatte.
Das Wort „Yoga“ bedeutet binden, vereinen, anjochen.
Auf den Menschen bezogen, bedeutet Yoga die Vereinigung und Ausrichtung aller Kräfte von Körper, Geist und Seele. Yoga ist ein philosophisches System und eine praktische Methode, die dem Menschen einen Weg zur inneren Freiheit, Gesundheit und Zufriedenheit anbietet. Es gibt viele verschiedene Formen von Yoga, meist mit einer eigenen Philosophie und Praxis.
Hatha-Yoga nach B.K.S. Iyenga, der 1918 in Indien geboren wurde, ist eine Form des Yoga, bei der das Gleichgewicht zwischen Körper (Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen) Geist und Seele, vor allem durch
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Körperliche Übungen (Asanas)
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Atemübungen (Pranayama)
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Meditation
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Entspannung
angestrebt wird. Iyengar hat das klassische Hatha Yoga weiterentwickelt und dabei jede einzelne Haltung auf korrekte Ausführung und Wirkung untersucht. Dieses Yoga betont Kraft, Standfestigkeit, Gleichgewicht, klare Körperausrichtung und Beweglichkeit.
Ich verwende in meinen Kursen auch Hilfsmittel wie Klötze, Gurte usw. um die Haltungen korrekt ausführen zu können.
Verschiedene Atemtechniken (Pranayama) helfen, Körper und Geist näher zusammen zu bringen. Durch die Kontrolle unseres Atems können wir das Prana (universelle Lebensenergie) lenken. Wenn der Atem ruhig ist, ist auch der Geist ruhig.
Meine Achtsamkeitsyoga- Kurse
Meine Kurse beginnen meist mit einer kleinen Meditation. Wir versuchen den nach außen strebenden Geist, die vielen Gedanken, und Gefühle zu beruhigen und das höchste Bewusstsein in uns zu berühren.
Yoga vergleicht den Geist mit einem See, wobei die Wellen unsere Gedanken und Gefühle symbolisieren. Wenn die Wellen sich legen, ist der See still und wir sehen die kostbaren Juwelen, die stumm auf dem Grund funkeln.
Der Sonnengruß in verschiedenen Ausführungen bereitet unseren Körper auf die Asanas vor.
Jede einzelne Asana versuchen wir zur Meditation werden zu lassen.Jeder praktiziert die Asana so gut er kann.
Achtsamkeit in jeder Haltung, das heißt im "Hier und Jetzt" zu sein. Seiner Gedanken und Gefühle bewusst zu sein!
Pranayama Übungen helfen uns, den Atem unser Lebenselixier, im Alltag bewusster einzusetzen.
Wenn alles getan ist, machen wir am Ende eine Tiefenentspannung. Sie fördert eine Beruhigung der Nerven.
Yoga kennt kein Alter!
Yoga ist die Begegnung mit dir selbst. Die Auseinandersetzung mit dem, was steif und unbeweglich in dir ist. Mit allem, was „NEIN“ sagt.
Frederic Leboyer
Zum Nachdenken...
ICH BIN GENUG
Keiner ist wie Du.
Ja Du hörst richtig...
Schließe kurz die Augen zu
Denn jetzt wird es wichtig!
Du hast Talente und Fähigkeiten,
die nur Dich alleine kleiden.
Deswegen ists falsch andere zu beneiden
Sonst wird Dein Selbstwert immer leiden.
Alles, was Du brauchst ist in Dir:
Stärke, Mut und Liebe sind schon hier.
Auch Macken gehören dazu,
Denn das bist du...
Du bist so wundervoll.
Ja, richtig toll.
Also hege keinen Groll...
Wegen eines Gedankens, der Dir sagen will wie es sein soll.
Denn Du bist so viel wert
Und das ist das was Dich ehrt.
Du musst es nur selbst erkennen,
Dich von Deinen Zweifeln trennen,
Um Dein Sein anzuerkennen.
Du hast die Macht über Dein Denken...
Fang an Dein Denken zu lenken.
Dann wird Dir das Leben Zufriedenheit schenken
Und lass Dich dabei von nichts und niemanden ablenken.
Du bist gut so wie du bist
Sorge dafür, dass du es nicht vergisst...
Weil es das Wichtigste ist...
...die Liebe zu dir selbst
Dann ist es egal,
welcher Herausforderung Du Dich stellst.
Denn du hast ja Dich!
Sage voller Stolz:
Ja, das bin ich!"
Ich verspreche mir hier und heute
Es zählt nicht das Leben irgendwelcher Leute.
Es zählt das, was ich wirklich bin.
Das ist mein Lebenssinn.
Da steckt so viel Liebe drin.
Mein Leben ist mein wahrer Gewinn.
Und darauf gebe ich nebt...
Jeden Tag... mit Bedacht.
Sommergedanken
Eines Tages kamen alle Tiere zu Gott ihrem Schöpfer und erzählten ihm, was sie so alles machten. "Ich schleppe den ganzen Tag Tannennadeln, Holzstücke und Essresten herum, die doppelt so schwer sind, wie ich selbst bin", erzählte die Ameise. "Und ich fliege unermüdlich von Blume zu Blume und sammle Blütenstaub. Erst wenn die Sonne untergeht, setze ich mich zur Ruhe", berichtete die Biene stolz. Der Elefant sprach von all den Lasten, die er mit seinem Rüssel transportiere, worauf der Esel und das Kamel sofort sagten, dass sie auf ihrem Rücken auch ganz schwere Lasten zu tragen hätten. Der Löwe, das Zebra, der Hund, die Kuh - sie alle berichteten, wie viel sie zu werken und zu schaffen hätten.
Nun hatte nur noch die Eidechse nichts gesagt. Stumm und unbeweglich hatte sie zugehört und war zuletzt unter einen flachen Stein geschlüpft. Nur noch zwei schwarze Stecknadelköpfe lugten hervor. Als auch das letzte Tier geendet hatte, fragte Gott: "Und du, liebe Eidechse, was hast du so den ganzen Tag getan?" Da schaute sie ganz verlegen zu Boden und sagte nichts. Aber die andern drängten sie zu berichten, was sie den ganzen Tag tue. Schliesslich sagte sie ganz leise und blinzelte dabei verlegen: "Ich, ich habe einfach an der Sonne gelegen und habe meine Seele in die Sonne gehalten."
Die Kunst der kleinen Schritte
Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um die Kraft für den Alltag.
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte
Mach mich findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei von meinen Erkenntnissen und Erfahrungen zu profitieren.
Ich bitte um Kraft, dass ich nicht durch das Leben rausche.
Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung. Schenke mir das nötige Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist.
Lass mich Lichtblicke und Höhepunkte erkennen und hin und wieder Zeit finden für einen kulturellen Genuss.
Gib mir das tägliche Brot für Leib und Seele sowie eine Geste der Liebe und das Gefühl, gebraucht zu werden.
Lass mich erkennen, dass nur Träumereien nicht weiterhelfen, weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft.
Hilf mir, das nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.
Ich möchte Dich und die anderen immer aussprechen lassen. Schick mir im rechten Augenblick einen Menschen, der den Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen!
Die Wahrheit sagt man sich nicht selbst, sie wird einem gesagt. Ich weiß, dass sich viele Probleme dadurch lösen, wenn ich nichts tue. Gib, dass ich warten kann.
Du weißt, wie sehr wir nach Freundschaft streben. Gib, dass ich dieses schöne Geschenk geben und annehmen kann.
Bewahre mich vor dem Glauben, es müsse im Leben alles reibungslos laufen. Schenke mir die Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge und Rückschläge, Erfahrungen im Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.
Erinnere mich daran, dass das Herz dem Verstand oft zu viel Raum gibt.
Verleihe mir die nötige Einsicht, im rechten Augenblick Güte, Mitgefühl und Verständnis zu zeigen mit Worten oder ohne Worte.
Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff mit Tiefgang gleicht, um auch diejenigen zu erreichen, die unten sind.
Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen. Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern das, was ich brauche. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.
-Antoine de Saint-Exupéry, französischer Humanist und Schriftsteller, * 1900, † 1944
Das Paradox unserer Zeit
Das Paradox unserer Zeit ist:
Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude. Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Experten, aber auch mehr Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.
Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus; wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.
Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.
Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.
Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns. Wir machen größere Dinge, aber keine Besseren.
Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt. Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.
Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten. Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.
Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der großen Männer und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen.
Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen, der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhause.
Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln und der Wegwerfmoral, der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts.
Es ist die Zeit der Pillen, die alles können: sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns.
Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben, statt im Laden, wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und wo sie die Wahl haben: das Leben ändern - oder diesen Text und seine Botschaft wieder zu vergessen.
Denkt daran, mehr Zeit denen zu schenken, die Ihr liebt, weil sie nicht immer mit Euch sein werden. Sagt ein gutes Wort denen, die Euch jetzt voll Begeisterung von unten her anschauen, weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch sein werden. Schenkt dem Menschen neben Euch eine innige Umarmung, denn sie ist der einzige Schatz, der von Eurem Herzen kommt und Euch nichts kostet. Sagt dem geliebten Menschen: „Ich liebe Dich" und meint es auch so. Ein Kuss und eine Umarmung, die von Herzen kommen, können alles Böse wiedergutmachen. Geht Hand in Hand und schätzt die Augenblicke, wo Ihr zusammen seid, denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr neben Euch sein.
Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen. Findet Zeit, alles was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen, denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben.
-Verfasser: Dr. Bob Moorehead
Weihnachtsgeschichte
Das heimliche Königskind
Es war einmal ein König. In seiner Stadt herrschte große Armut. Die Menschen in der Stadt waren verbittert und unzufrieden und sie fürchteten ihren Herrscher.
Eines Tages ließ der König alle Bewohner am Stadtplatz versammeln, um ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen. Gespannt und ängstlich richteten die Menschen ihre Blicke auf den König und waren neugierig auf die wichtige Mitteilung.
Der König sprach:
„Ich habe heimlich ein Königskind unter eure Kinder gebracht. Behandelt es gut. Sollte ich erfahren, dass meinem Kind Schlechtes widerfährt, werde ich den Schuldigen zur Rechenschaft ziehen!“
Dann kehrte der König auf sein Schloss zurück. Die Stadtbewohner fürchteten die Strafe, weil niemand wusste, welches das Königskind war. Deshalb begannen die Menschen, alle Kinder in der Stadt so zu behandeln, als wäre jedes einzelne das Königskind.
Es vergingen viele Jahre. Die Kinder wurden zu Erwachsenen und bekamen selber Kinder. Auch sie erzogen ihre Kinder wieder mit viel Liebe, so wie sie es selber kennen gelernt haben.
Der mittlerweile alte König beobachtete mit Genugtuung die Entwicklung in seiner Stadt. Aus der früheren armen und schmutzigen Stadt wurde eine prachtvolle, weit über die Landesgrenzen bekannte Stadt. Es gab Krankenhäuser, Schulen, eine große Bibliothek …
Die Bewohner waren zufrieden und glücklich.
Der kleine Sonnenstrahl und das Lächeln
Freude will der kleine Sonnenstrahl bringen, wenn er durch die Stadt unterwegs ist.
Auf einem Streifzug durch die Stadt blinzelte der kleine Sonnenstrahl in jedes Fenster, das er unterwegs entdeckte. Aufregend war das. Und spannend. Vieles konnte er so über die Menschen und ihr Leben kennen lernen. Heiteres, Fröhliches, Ernstes und auch Trauriges. Der kleine Sonnenstrahl schmunzelte oder seufzte, lächelte, nickte oder stöhnte, während er von einem Fenster zum anderen glitt und seine Funkelsternchen über die Fensterscheiben tänzeln ließ.
Am Fenster des großen Hauses im vierten Stockwerk oben links hielt er inne und blinzelte in das Zimmer hinein. Dort sah er ein kleines Mädchen, das mit Stift und Schreibheft an einem Schreibtisch vor einer grauen Wand saß. Es weinte.
Der kleine Sonnenstrahl erschrak. Er mochte es nicht leiden, wenn Kinder Tränen vergossen, weil sie traurig waren oder ratlos oder weil sie sich alleine fühlten.
„Warum weinst du? Bist du traurig? Darf ich dir ein kleines Lächeln schenken?“, fragte der kleine Sonnenstrahl und malte lustige Sonnenbilder an die graue Wand, die nun gar nicht mehr sehr finster aussah. Eine Sonne malte er mit hellen Glitzerstrahlensternchen, dann ein Haus, ein Gänseblümchen, einen Baum, zwei gelbe Raben und ein Kätzchen. Fröhlich und hell sah die Wand nun aus.
Der kleine Sonnenstrahl hatte so viel Freude an seinen Bildern gefunden, dass er immer weiter malte und malte und darüber gar nicht bemerkte, dass die Tränen des kleinen Mädchen längst einem fröhlichen Lachen Platz gemacht hatten.
„Danke, kleiner Sonnenstrahl“, sagte das Mädchen nun. „Deine Bilder sind sehr schön. Und die male ich nun alle in mein Heft und schreibe dazu als Aufsatz die Geschichte vom kleinen Sonnenstrahl, der mir geholfen hat, diese doofe Strafarbeit zu schreiben.“
Und weil es sich so freute, malte es mit dem Finger ein großes Gesicht mit einem breiten, lachenden Mund in den Staub der Fensterscheibe. Strafarbeit? Ach so!
Der kleine Sonnenstrahl lachte nun auch. Er tanzte über das lachende Fensterscheibengesicht, winkte dem Mädchen zum Abschied zu und zog weiter.
Der kleine Stern
Es war einmal ein kleiner Stern, der flog wie ein Blitz am Nachthimmel entlang. Schnell zu flitzen fand er wunderbar, denn es kitzelte immer ein bisschen in seinem Bauch. Und das machte Spaß! Gerade sauste er zum zweiten Mal um den Mond herum. Plötzlich machte es KRACH! BUMM! und der Stern stolperte über eine schlafende Schäfchenwolke. Die hatte er wohl einfach übersehen. Der Stern purzelte geradewegs auf die Erde hinab und landete in einer großen Pfütze. »Oh weh!«, sagte der Stern. »Wie komme ich jetzt nur wieder zum Himmel zurück? Allein schaffe ich es niemals.« Er stand auf, schüttelte das Pfützenwasser ab, und beschloss, jemanden um Hilfe zu bitten. »Kannst du mir bitte helfen, zum Himmel zu kommen?«, fragte er eine rote Mohnblume, die am Wegesrand schlief.
»Nein,«, antwortete die Blume schläfrig und schüttelte ihren Kopf, »meine Blätter reichen nicht bis in den Himmel!« »Schade«, sagte der Stern, »ich hab dich trotzdem gern!«
Er streichelte sanft das liebe Blümelein, das schlief sofort und träumte fein.
»Kannst du mir bitte helfen, zum Himmel zu kommen?«, fragte er eine Maus, die vor ihrem Mauseloch auf weichem Moos schlummerte. »Nein, Pieps, Pieps«, antwortete die Maus und gähnte, »ich bin viel zu klein und kann dich nicht hochheben!« »Schade«, sagte der Stern,
»ich hab dich trotzdem gern!« Er streichelte sanft das kleine Mäuschen, das krabbelte zum Schlafen in sein Häuschen. Kannst du mir bitte helfen, zum Himmel zu kommen?«, fragte er einen Schmetterling, der sich auf einem Blatt ausruhte. »Nein, flatter, flatter«, antwortete der müde Schmetterling, »auf meinen Flügeln kannst du nicht sitzen. Sie sind viel zu zerbrechlich!« »Schade«, sagte der Stern, »ich hab dich trotzdem gern!« Er streichelte sanft den Schmetterling, der sogleich wieder zu schlafen anfing. Kannst du mir bitte helfen, zum Himmel zu kommen?«, fragte er einen Maulwurf, der gerade aus seinem Maulwurfshügel schaute, um zu sehen, ob es schon Nacht war. »Nein.«, antwortete der Maulwurf und schüttelte seine großen Hände.»Ich buddele und grabe tief unten, in der Erde. Aber oben, zum Himmel, komme ich nicht. « »Schade«, dachte der Stern, »ich hab dich trotzdem gern!«
Er streichelte sanft das schwarze Maulwürflein, das legte sich hin und schlief bald ein.
Der kleine Stern dachte schon, er würde nie jemanden finden, der ihm helfen könnte. Er seufzte laut und lehnte sich an einen großen, mächtigen Baum. »Schuhuu, du siehst aber traurig aus, dabei glänzt du so schön!«, rief die weise Eule von einem Ast zum Stern herunter. »Ich bin vom Himmel gefallen,«, antwortete der Stern traurig, »und ich weiß nicht, wie ich wieder hinauf komme!« »Das ist doch einfach!«, lachte die Eule, »der Mond berührt jede Nacht die Spitze des großen Tannenbaums! Wenn du dort oben bist, nimmt er dich mit!« »Wirklich?«, der Stern lächelte. Schwuppdiwupp saß er auf den großen Flügeln der Eule. Und flog mit ihr, vorbei an vielen Blättern, zur Baumspitze.
Dort schien der liebe Mond schon mit silbernem Licht und berührte sanft den Baum. Der Stern kletterte vom Rücken der Eule, ein kleiner Schritt – geschafft! Der Mond trug den Stern lächelnd in den Nachthimmel hinauf. Zum Abschied rief der Stern leise „Danke!“. Und dann funkelte der Stern jede Nacht so hell er nur konnte.
Märchen vom Auszug aller "Ausländer"
von Helmut Wöllenstein
Es war einmal, etwa drei Tage vor Weihnachten, spät abends. Über dem Marktplatz der kleinen Stadt kamen ein paar Männer gezogen. Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer die Worte "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen". Steine flogen in das Fenster des türkischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann zog die Horde ab. Gespenstische Ruhe. Die Gardinen an den Fenstern der Bürgerhäuser waren schnell wieder zugefallen. Niemand hatte etwas -gesehen.
"Los kommt, wir gehen." "Wo denkst Du hin! Was sollen wir denn da unten im Süden?" "Da unten? Da ist doch immerhin unsere Heimat. Hier wird es schlimmer. Wir tun, was an der Wand steht: 'Ausländer raus' !"
Tatsächlich: Mitten in der Nacht kam Bewegung in die kleine Stadt. Die Türen der Geschäfte sprangen auf. Zuerst kamen die Kakaopäckchen, die Schokoladen und Pralinen in ihrer Weihnachtsverkleidung. Sie wollten nach Ghana und Westafrika, denn da waren sie zu Hause. Dann der Kaffee, palettenweise, der Deutschen Lieblingsgetränk: Uganda, Kenia und Lateinamerika waren seine Heimat.
Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, auch die Trauben und Erdbeeren aus Südafrika. Fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf. Pfeffernüsse, Spekulatius und Zimtsterne, die Gewürze aus ihrem Inneren zog es nach Indien. Der Dresdner Christstollen zögerte. Man sah Tränen in seinen Rosinenaugen, als er zugab: Mischlingen wie mir geht's besonders an den Kragen. Mit ihm kamen das Lübecker Marzipan und der Nürnberger Lebkuchen.
Nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt. Es war schon in der Morgendämmerung, als die Schnittblumen nach Kolumbien aufbrachen und die Pelzmäntel mit Gold und Edelsteinen in teuren Chartermaschinen in alle Welt starteten. Der Verkehr brach an diesem Tag zusammen ... Lange Schlangen japanischer Autos, vollgestopft mit Optik und Unterhaltungselektronik, krochen gegen Osten. Am Himmel sah man die Weihnachtsgänse nach Polen fliegen, auf ihrer Bahn gefolgt von den Seidenhemden und den Teppichen des fernen Asiens.
Mit Krachen lösten sich die tropischen Hölzer aus den Fensterrahmen und schwirrten ins Amazonasbecken. Man musste sich vorsehen, um nicht auszurutschen, denn von überall her quoll Öl und Benzin hervor, floss in Rinnsalen und Bächen zusammen in Richtung Naher Osten. Aber man hatte ja Vorsorge getroffen.
Stolz holten die deutschen Autofirmen ihre Krisenpläne aus den Schubladen: Der Holzvergaser war ganz neu aufgelegt worden. Wozu ausländisches Öl?! - Aber die VW's und BMW's begannen sich aufzulösen in ihre Einzelteile, das Aluminium wanderte nach Jamaika, das Kupfer nach Somalia, ein Drittel der Eisenteile nach Brasilien, der Naturkautschuk nach Zaire. Und die Straßendecke hatte mit dem ausländischen Asphalt auch immer ein besseres Bild abgegeben als heute.
Nach drei Tagen war der Spuk vorbei, der Auszug geschafft, gerade rechtzeitig zum Weihnachtsfest. Nichts Ausländisches war mehr im Land. Aber Tannenbäume gab es noch, auch Äpfel und Nüsse. Und die "Stille Nacht" durfte gesungen werden - Allerdings nur mit Extragenehmigung, das Lied kam immerhin aus Österreich!
Nur eines wollte nicht in das Bild passen: das Kind in der Krippe, sowie Maria und Josef waren geblieben. - Ausgerechnet drei Juden! Wir bleiben, hatte Maria gesagt, denn wenn wir aus diesem Land gehen, wer will ihnen dann noch den Weg zurück zeigen - zurück zur Vernunft und zur Menschlichkeit?
Vom König mit den leeren Händen
In einer Gemeinde sollte ein Krippenspiel sein. Wie jedes Jahr am Heiligen Abend. Diesmal hatten junge Leute das Krippenspiel selber geschrieben. Und sie hatten wirklich an alles gedacht. Sogar an Ochs und Esel, ja, sogar an das Stroh.
Bei der Generalprobe, bei der angeblich generell alles schief gehen muss, ging tatsächlich allerhand ziemlich schief. Kaum einer hatte seinen Text im Kopf, die Kulisse war noch kolossal unfertig, und was das Schlimmste war: Die drei Könige hatte man schlichtweg vergessen. Aus unerfindlichen Gründen hatte man diese so wichtigen Rollen überhaupt nicht besetzt. Da man sie aber irgendwie doch für unentbehrlich hielt, schlug jemand vor, in der Gemeinde rumzufragen, wer spontan bereit wäre, König zu sein. Es müsse ja jetzt kein Text mehr auswendig gelernt werden, es würde genügen, wenn die drei ein Geschenk mitbrächten und das an der Krippe ablegten. Gesagt, getan.
Und so war es wieder einmal ganz plötzlich Weihnachten und der Heilige Abend stand auf dem Programm. Die Kirche war voll, die Leute gespannt und die Schauspieler aufgeregt. Das Krippenspiel begann, und es begann gut, es lief wunderbar, niemand blieb hängen,
und wenn doch mal einer ins Stottern kam, war es genau an der richtigen Stelle und hat zur Weihnachtsgeschichte wunderbar gepasst. Und dann die letzte Szene: Auftritt der drei Könige, die last Minute zu dieser Ehre gekommen waren. Ungeprobt sozusagen traten sie auf, ganz live, wie es eben ist im Leben.
Der erste König war ein Mann, Mitte vierzig vielleicht, oder auch schon älter. Er hatte eine Krücke dabei, brauchte sie aber offenbar nicht. Alle schauten gespannt und spitzten die Ohren, als er die Krücke vor der Krippe ablegte und sagte: Ich hatte in diesem Jahr einen Autounfall. Ich lag lange im Krankenhaus. Niemand konnte mir sagen, ob ich je wieder laufen kann. Jeder kleine Fortschritt war für mich ein Geschenk. Diese Zeit hat mein Leben verändert. Ich bin aufmerksamer und dankbarer geworden. Es gibt für mich nichts Kleines und Selbstverständliches mehr, aufstehen am Morgen, sitzen, gehen und stehen, dabei sein, alles ist wunderbar, alles ein Geschenk. Ich lege diese Krücke vor die Krippe als Zeichen für meinen Dank für den, der mich wieder auf die Beine gebracht hat!
Es war sehr still geworden in der Kirche, als der zweite König nach vorne trat. Der zweite König war eine Königin, Mutter von zwei Kindern. Sie sagte: Ich schenke dir etwas, was man
nicht kaufen und nicht sehen und nicht einpacken kann und was mir heute doch das Wertvollste ist. Ich schenke dir mein Ja, mein Einverständnis zu meinem Leben, wie es geworden ist, so wie du es bis heute geführt hast, auch wenn ich zwischendurch oftmals nicht mehr glauben konnte, dass du wirklich einen Plan für mich hast.
Ich schenke dir mein Ja zu meinem Leben und allem, was dazu gehört, meine Schwächen und Stärken, meine Ängste und meine Sehnsucht, die Menschen, die zu mir gehören, mein Ja zu meinem Zweifel auch und zu meinem Glauben. Ich schenke dir mein Ja zu dir, Heiland der Welt!
Jetzt trat der dritte König vor. Ein junger Mann mit abenteuerlicher Frisur, top gekleidet, gut gestylt, so wie er sich auf jeder Party sehen lassen könnte, und alles hielt den Atem an, als er mit ziemlich lauter Stimme sagte: Ich bin der König mit den leeren Händen! Ich habe nichts zu bieten. In mir ist nichts als Unruhe und Angst. Ich sehe nur so aus, als ob ich das Leben leben kann, hinter der Fassade ist nichts, kein Selbstvertrauen, kein Sinn, keine Hoffnung. Dafür aber viel Enttäuschung, viel Vergebliches, viele Verletzungen auch.
Ich bin der König mit den leeren Händen. Ich zweifle an so ziemlich allem, auch an dir, Kind in der Krippe. Meine Hände sind leer.
Aber mein Herz ist voll, voller Sehnsucht nach Vergebung, Versöhnung, Geborgenheit und Liebe. Ich bin hier und halte dir meine leeren Hände hin und bin gespannt, was du für mich bereit hast...
Tief beeindruckt von diesem unerwarteten Königsauftritt zum guten Schluss stand jetzt eine merkwürdig bedrückende Sprachlosigkeit im Raum – bis Josef spontan zur Krippe ging, einen Strohhalm herausnahm, ihn dem jungen König in die leeren Hände gab und sagte: Das Kind in der Krippe ist der Strohhalm, an den du dich klammern kannst!
Weil alle spürten, dass so gesehen alle mehr oder weniger Könige mit leeren Händen waren trotz voller Taschen und Geschenke, konnte man die Betroffenheit mit Händen greifen. Und so kam es, dass am Ende alle Leute in der Kirche nach vorne zur Krippe gingen und sich einen Strohhalm nahmen. Und da wurde auf einmal deutlich, dass es am Heiligen Abend ganz und gar keine Schande ist, mit leeren Händen dazustehen, sondern geradezu die Voraussetzung dafür, dass man etwas entgegennehmen, etwas bekommen kann.